Jonathan

Seit Jahren pflegt der 23-jährige Jonathan seinen todkranken Vater Burkhardt und kümmert sich mit Tante Martha, um dessen Bauernhof. Das Familienverhältnis ist angespannt, der Alltag trist und Konversation wird kaum geführt. Für Jonathan verändert sich die Lage erst, als die lebenslustige und erfahrene Pflegerin Anka auf dem Hof eintrifft, in die er sich verliebt.

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Dauer: 99 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Piotr J. Lewandowski
Produzenten: Barbara Auer
Hauptdarsteller: Jannis Niewöhner, André Hennicke, Julia Koschitz
Nebendarsteller: Alexandra Kordes, Meike Kordes, Christina Voss-Michalke
Studio: Lighthouse Home Entertainment
Sprachen: Deutsch

Besetzung, Regie und Drehorte

Piotr Lewandowski ist ein aus Polen stammender Regisseur. Als mehrfach ausgezeichneter und nominierter Preisträger in der Filmbranche beherrscht er nicht nur den Bereich der Regie perfekt, sondern konnte bisher auch als Drehbuchautor, Kameramann, Produzent und Editor sein großes Können unter Beweis stellen.

Im Filmprojekt „Jonathan“ übernahm Lewandowski die Regie und schrieb das Drehbuch. Zu den Produzenten gehörten Alexandra und Meike Kordes, Stefanie Groß und Barbara Buhl. Perfektioniert wurde der technische Stab von Chef-Kameramann Jeremy Rouse, einem international anerkannten australischen Filmemacher, dessen Spektrum Spielfilm, Musikvideos und Webespots umfasst. Rouse ist einer der gefragtesten Kameramänner dieser Zeit und durch die überzeugende Qualität seiner Filme bereits mit dem Gold ACS Award ausgezeichnet.

Und auch die Filmbesetzung besteht aus hochqualifizierten Schauspielern. Jannis Niewöhner verkörpert in einer brillanten Leistung den Bauernsohn Jonathan und an seiner Seite spielt der routinierte André Hennicke („Antikörper“, „Winterreise). Vervollständigt wurde das Team mit Thomas Sarbacher („Mammamia“), Barbara Auer und der Österreicherin Julia Koschitz.

Lenny Mockridge (erhielt bereits 2011 den Bachelor of Arts in Music) komponierte den einfühlsamen und verträumten Soundtrack zu „Jonathan“. Gedreht wurde das deutsche Drama in den Bundesländern Baden-Württemberg und Hessen, sowie an der Nordsee. Es hat eine Lauflänge von 99 Minuten und einer FSK von 12 Jahren. Premiere feierte feierte der Film am 06.10.2016 in den deutschen Kinos.

Handlung & Inhalt vom Film „Jonathan“

Eine traumhafte Landschaft, Natur pur, hier lebt Jonathan. Mit dem Abitur in der Tasche könnte sein Leben so schön sein. Doch seit drei Jahren pflegt er seinen an Krebs erkrankten Vater und kümmert sich mit seiner melancholischen Tante Martha um den gesamten Bauernhof. Ein regnerischer Tag nimmt seinen Lauf. Jonathan ist auf der Suche nach seinem Vater und bringt ihn nach Hause. Wieder suchte Burghardt Zuflucht in der freien Natur…

Eines Tages erscheint Anka, die Tante Martha zur Pflege von Burghardt engagiert hat. Und sofort fühlt sich Jonathan zu der jungen Frau hingezogen. Bereits am ersten Abend des Kennenlernens erzählt ihr Jonathan von seiner Mutter, die bei einem Autounfall ums Leben kam. Erinnerungen an sie hat er nicht und sein Vater weigert sich, über sie zu sprechen.

Am nächsten Morgen beginnt die erfahrene Anka mit ihrer neuen Aufgabe. Sie ist eine gute Zuhörerin, wenn Burghardt von seinem Freund Ron erzählt und kann dem Tablettenverweigerer mit Tricks seine Medikamente verabreichen. Eines Tages stürzt Burghardt schwer und wird in eine Klinik eingeliefert. In dieser Zeit kommen sich Anka und Jonathan näher, sie werden ein Liebespaar.

Nach der Rückkehr des Vaters erscheint Ron, ein Jugendfreund. Er möchte Burghardt sehen, da er um seinen Zustand weiß. Martha, die Ron einst liebte und von ihm verschmäht wurde, verweigert ihm Burghardt zu besuchen. Kurze Zeit später kommt der totkranke und schwer depressive Mann wiederum in das Krankenhaus. Er hat mit dem Leben abgeschlossen und nimmt seine Medikamente nicht mehr.

Jonathan erkennt, dass sein Vater keine Lebensfreunde mehr empfindet und an furchtbaren Schmerzen leidet. Er liebt seinen Vater und spielt mit dem Gedanken, ihm durch Euthanasie zu erlösen. Burghardt erholt sich wieder und eines Tages steht Ron vor seinem Bett. Zusammen bringen ihn Ron, Anka und Jonathan nach Hause. Burghardt wirkt verändert und glücklich.

Als Ron, Burghardt und Jonathan sich unterhalten, wird im Gespräch Jonathans Mutter erwähnt. Doch weiterhin weigert sich Burghardt, etwas über sie zu erzählen. Ron ist nun bei ihnen eingezogen und die Spannung unter allen Beteiligten nimmt zu. Anka wird entlassen, Jonathan ist nicht nur eifersüchtig auf Ron, auch mit Martha kommt es zu handgreifliche Auseinandersetzungen, da er spürt, dass es ein Geheimnis in der Familiengeschichte gibt.

Der Zustand von Burghardt verschlechtert sich zusehends. Bei seinem letzten Krankenhausaufenthalt kommt es zu einer Aussprache zwischen Ron und Jonathan, bei diesem Gespräch wird der junge Mann mit der Wahrheit konfrontiert. Doch diese ist für ihn nur schwer zu ertragen. Erst als Anka zur Familie zurückkehrt, kann Jonathan sein Gefühlsleben ordnen und findet zu seinem Vater zurück. Und selbst Martha lernt nun zu verstehen und söhnt sich mit Burghardt aus.

Gemeinsam begleiten sie ihn auf seinem letzten Weg.

Fazit & Kritiken zum Film „Jonathan“

Es gibt unzählige Filme in der Kinowelt, viele wurden mit einem Oscar oder Grammy ausgezeichnet. „Jonathan“ von Piotr Lewandowski nicht. Und doch ist es ein außergewöhnlicher und tiefsinniger Film, der voller Emotionen eine Geschichte erzählt, die sich im ganz normalen Leben abspielen kann.

Vor allem die Thematik der Homosexualität, die heute bei vielen Menschen noch als Tabu-Thema gilt, ist auch in diesem Spielfilm ein Problem für die Angehörigen. Zusätzlich ist es für Martha und Jonathan eine enorme Herausforderung, aufgrund der spannungsgeladenen Atmosphäre, den Sterbenden in seinen letzten Lebenstagen mental zu unterstützen und die Kraft zu finden mit ihm Frieden zu schließen.

Nicht nur die Darsteller zeigen eine großartige Leistung, auch überzeugen im Film die interessanten Bilder von Jeremy Rouse, sowie die leidenschaftlichen und sanften Klänge der Filmmusik. Mit „Jonathan“ ist Regisseur Piotr Lewandowski ein einfühlsames, berührendes und sehenswertes Drama gelungen.

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